Die Kunst des Vorlesens

Auch dieses Jahr fand wieder ein Vorlesewettbewerb der 6. Klassen statt.

Jeder konnte sich ein Buch aussuchen und bekam einen Termin, bis zu dem er einen Vorlesevortrag vorbereiten konnte. Außerdem hatten wir ungefähr 20 Sekunden Zeit für einen Einleitungstext und anderthalb Minuten für das eigentliche Lesen. Das Vorlesen sollte laut, verständlich, gut betont und im richtigen Tempo sein. Kein Wunder, dass wir bei den vielen Bedingungen ziemlich aufgeregt waren, wenn wir vorlesen mussten.

Im Laufe der nächsten Wochen bekamen wir in jeder Deutschstunde ein oder zwei tolle Vorlesungen zu hören mit den unterschiedlichsten Büchern: „Eragon“, „Die Känguru-Chroniken“, „Matilda“, „Percy Jackson“, …

Ich wählte „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ von Joanne K. Rowling.

Nachdem die letzten beiden aus ihren Büchern vorgelesen hatten, schrieb Herr Fritschek, unser Deutschlehrer, die Schüler aus der Klasse an die Tafel, die eine 1 bekommen hatten.

Und wir haben drei tolle Leser für unsere Klasse ausgewählt: Una, die aus „Dreh dich nicht um“ vorlas – Josephine, die uns „Rubinrot“ vorstellte – und mich.

Eine Woche vor Beginn des Vorentscheids bekamen wir je einen Zettel mit Vorlesetipps, was die Aufregung unter uns dreien noch steigerte. Es gab so viele Anforderungen, die wir zu befolgen hatten!

Drei Wochen später, am Montag, dem 19. November, fand endlich der Vorlesewettbewerb von 14:30 Uhr – 16:00 Uhr im Zimmer 211 statt.

In der Jury saßen Herr Fritschek, Frau Herold, Herr Hartmann und Frau Mierisch.

Ich fing mit meinem Wahltext aus dem Buch „Whisper“ an. Danach war Lynn aus der 6B mit „Hanni & Nanni“ dran. Klara aus der 6C meldete sich darauf und stellte uns ihr Buch „Henriette und der Traumdieb“ vor. Mia von der 6D wählte „Harry Potter und der Feuerkelch“. Ebenfalls aus der 6D kam Alex und er las „Alea Aquarius“. Felix bereitete einen Vortrag zu dem Buch „Winston“ vor. Und jetzt kamen aus meiner Klasse (6A) Josephine mit „Die Auserwählten im Labyrinth“ und Una, sie las „Dreh dich nicht um“, an die Reihe. „Alex Rider“ folgte darauf, gelesen von Kevin aus der 6B. Jetzt hörten wir endlich jemanden aus der 6E, nämlich Alexander, welcher „Das kleine Gespenst“ mitbrachte. Theo von der 6C war der Zehnte und vorbereitet hatte er sich mit „Der Drachenreiter“. „Der Junge, der sich in Luft auflöste“, kam aus der 6B mit Sophie. Ebenfalls „Der Drachenreiter“ suchte sich Karla von der 6E aus, die genauso von Lisa mit „Schlaf nicht ein“ vertreten wurde.

Man hörte wirklich, dass es die Besten aus den Klassen waren und die Deutschlehrer machten sich pausenlos Notizen und verteilten Punkte. Doch mit den ausgesuchten Büchern natürlich nicht genug: als alle fertig waren, ging es rückwärts, der Reihenfolge nach, an das Buch „Sprachabschneider“. Angefangen mit Lisa und aufgehört mit mir, mussten wir aus dem zum letzten Mal in der 5. Klasse gelesenen Buch jeweils einige Absätze vorlesen. Leider konnte Lynn dabei nicht mitmachen, da sie schon vorher nach Hause musste.

Damit war es vorbei und wir mussten uns eine ganze Woche gedulden, bis die Auswertung veröffentlicht wurde.

Am gleichen Ort, zur selben Zeit war es endlich soweit: die Siegerehrung! Und hier ist das Siegertreppchen:

3. Platz: Sophie (6B) und Josephine (6A)

2. Platz: Alex (6D)

1. Platz: Una (6A)

Und damit steht fest: Una Grundmann wird unser Gymnasium beim finalen Wettbewerb vertreten!

Lilli, 6A

Photokina 2016

Lustige Autofahrten, ein toller Sonnenuntergang mit superschönen Fotomotiven, eine interessante Messe und jede Menge Spaß sind nur wenige der Erinnerungen an die Foto-AG-Fahrt nach Köln.

Am Mittwoch, dem 21.09, ging es los. 08:30 Uhr verlassen drei Kleinbusse, gefüllt mit 23 aufgeregten Hobbyfotografen, das Schulgelände und begeben sich auf den Weg Richtung Köln. Nach der 8-stündigen Fahrt kommen wir gutgelaunt an der Jugendherberge in dem kleinen Ort Lindlar an.

Fröhlich beziehen wir unsere Zimmer, in denen wir auf Matratzen oder Isomatten schlafen. Es entspricht zwar nicht unserem gewohnten Schlafstandard, ist aber vollkommen ausreichend. Kurz darauf geht es auch schon wieder los, wir wollen noch auf den „Müllberg“, um einen  fantastischen Sonnenuntergang zu fotografieren.

Nach unendlich vielen Treppenstufen erreichen wir unser Ziel und sind  total überrascht.  So einen tollen Ausblick und die drei kleinen Trampoline, die in den Boden eingelassen sind, haben wir nicht erwartet. Bis zur Dunkelheit bleiben wir und fotografieren. Die einen mehr, die anderen weniger, weil sie als Fotomodels dienen müssen. Wieder in der Unterkunft essen wir noch und fallen dann erschöpft in unsere Betten, schließlich wollen alle fit für die Photokina sein.

Punkt Zehn Uhr werden wir am folgenden Tag durch die Drehkreuze der Messe gelassen. Diese Veranstaltung bietet zahlreiche Aktionen, die vom Photokina-Team organisiert werden, bei denen die Besucher die Chance haben tolle Foto-Motive vor die Linse zu bekommen. Bei den verschiedenen Ständen der 983 Aussteller aus 92 Ländern werden die Besucher über das neueste Foto-Equipment informiert und dürfen das meiste auch selber ausprobieren. Die Möglichkeit kostenlos Bilder auszudrucken finden alle super, wovon die langen Schlangen vor den Automaten zeugen.

Bei Gesprächen mit anderen Teilnehmern merken wir schnell, dass alle die Messe sehr gelungen finden und auch die Möglichkeit, dass wir als AG hier sein dürfen, finden alle sehr gut. Doch das ganze fordert auch seinen Preis, ganze 53,00 € kostet eine Tageskarte für die Photokina im Kassenverkauf.

18:00 Uhr treffen wir uns als AG vor der Messe. Noch das obligatorische  Gruppenfoto und dann setzen wir uns wieder in die Busse und fahren Richtung Lindlar.

Den Abend verbringen wir in einem kleinen Restaurant in der Nähe. Nach einem leckeren Essen und vielem Lachen wollen wir den Heimweg antreten. Vorher werden  wir aber noch gewarnt: „Vorsicht! Die Wildschweine sind hier in der Nähe an der Straße aufgetaucht, passt also auf.“ Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch laufen wir also los. Wildschweine sehen wir zum Glück nicht. Nachdem wir unsere Fotos sortiert und die Kamera- Akkus geladen haben, geht auch dieser Tag zu Ende.

Am nächsten Morgen packen wir unser ganzes Zeug und schaffen es in die Autos. Dann fahren wir zur Messe und verbringen unseren letzten Tag des Ausfluges zusammen. Das heutige Highlight: Kostenlose Sticker mit eigenen Fotos und der Canon-Stand, an den man die eigenen Fotos in A3- A1 ausdrucken kann.

16:30 Uhr begeben wir uns auf den Heimweg und  0:25 Uhr kommen wir dort an, wo alles begann. Auf dem Schulhof! Traurig verabschieden wir uns und machen uns mit vollen Messebeuteln auf den Weg nach Hause.

Wir haben also nicht nur viele Erfahrungen gesammelt, sondern sind noch enger zusammengewachsen als vorher schon.

http://i.imgur.com/nRGvRZk.jpg

Hier noch ein paar Bilder der AG-Fahrt:

http://localhost/cont/cms/front_content.php?idart=914

 

 

Faust – Die Rockoper. Eine persönliche Meinung.

Hinweis: Dies ist die persönliche Meinung des verfassenden Redakteurs und muss nicht zwangsläufig der Meinung der Redaktion, einzelner Redakteure oder des Lesers entsprechen. Der Autor übernimmt die inhaltliche Verantwortung.

Ein altes baufälliges Gebäude, das dringend saniert werden müsste. Das ist der äußere Eindruck des Kulturhauses  Bischofswerda. Nach einer Garderobe und einem  Gang kommt der Besucher in den Veranstaltungsraum. Ein kleiner rechteckiger Saal mit Platz für wenige Hundert. Der Boden ist scheußlich und auch die Wände sollten dringend gestrichen werden. Der Raum wird von Stuhlreihen eingenommen, die weder versetzt noch erhöht sind. Das wird spätestens zum Verhängnis, als die vordersten (reservierten!) Reihen von schlacksigen Zehntklässern aus umliegenden Oberschulen eingenommen werden.

Der Backstagebereich ist ein dunkles Kabuff, in dem sich die Darsteller ihren Weg zwischen Ansammlungen von Getränken, Keksen, Bühnenmaterial und einsamen Werkzeugkisten bahnen muss. Man kommt sich wie auf einer Baustelle vor.

Nachdem sich die bereits erwähnten älteren Schüler ganz vorne und ganz hinten niedergelassen haben und das Gymnasium Klotzsche einen Platz irgendwo in der Mitte gefunden hat, beginnt die Show. Ein Mann vom Kulturhaus sagt noch ein paar einleitende Worte, dann begrüßt uns Goethe mit einer weißen Perücke.

Nach dem Dialog zwischen Gott und Mephisto, der mit seiner schwarz/weiß-Gesichtsbemalung an die Hardrockgruppe Kiss aus den 70er Jahren erinnert, fängt die Rockmusik an und mir offenbart sich eine Schwäche in der Umsetzung. Sie scheint ein Fable für kitschige Accessoires und leichtbekleidete Damen zu haben. Dieselben tanzen nämlich in diesem Moment mit kleinen blinkenden Teufelshörnern aus Plastik auf dem Kopf zur Musik neben dem Mephisto her. Ihre knapp bemessene Kleidung lenkt eher vom Hauptdarsteller ab, als seinen Auftritt zu unterstützen. Nach dem Song scannt er mit seinem Zeigefinger einen imaginären Barcode auf dem Hinterteil der Tänzerinnen. Danach machen alle einen Abgang.

Nun folgt das Stück weiter der Handlung des Originalskript, zeigt den alten Faust, die Begegnung mit Mephisto, usw. Ich werde leider, was vermutlich der kleinen Bühne, der geringen Auswahl der Requisten oder die Benutzung von albernsten Requisiten in den unpassendsten Momenten (blinkende Teufelshörner!) geschuldet ist, das Gefühl nicht los, in der Aufführung einer Theater-AG zu sitzen.

In vielen Szenen kommen wieder die Tänzerinnen zum Zuge, weiterhin in mehr oder weniger schlüpfriger Aufmachung. Dass Mephisto auf der Bühne raucht,  ist zwar eine zu seinem Image sehr gut passende Geste, für den nichtrauchenden Zuschauer aber eine Zumutung. Und auch die riesigen Nebelschwaden, die in jeder zweiten Szene verwendet werden, machen das Stück nicht gerade besser. Die Hexe, die Fausts Verjüngungstrank herstellt, wird als vollkommen verrückt dargestellt. Sie macht die ganze Zeit fiepsende Geräusche, dass es in den Ohren gellt und verwirrt mit ihren albernen Bewegungen das Publikum.

Wenig später verliebt sich der junge Faust in Gretchen. Das mündet in einer Sex-Szene, die ein bisschen an den Spieleklassiker Die Sims erinnert.

Jetzt fängt  die Rockmusik an zu nerven. Das ständige WUMMER-BUMM-DRÖÖHN wirkt auf mich zermürmend, ich wünsche mir nur noch Stille. Diese gibt es dann auch, in Form der Pause.

Nach der Pause wird das Stück dann etwas unspektakulär, viele, aufgrund der lauten Musik zum Teil unverständliche Dialoge füllen die restliche Zeit. Das Stück endet dann schließlich (endlich!) mit zwei Oben-ohne-Henkern, die auf ihren axtförmigen E-Gitarren spielen und die Szene mit Gretchens Gefängnisaufenthalt musikalisch untermalen.

Mein Fazit: Nur noch mit Ohropax!

Faust – Die Rockoper. Eine Zusammenfassung.

Goethe, Faust und Oper – klingt schwer zu kombinieren? Der Redakteur konnte sich einen Einblick in die Welt der Rockoper “ Faust“ verschaffen

Das zur Weltliteratur gehörende Theaterstück ‚Faust‘ in Rockumsetzung? – Goethe hätte sich im Grabe umgedreht. Dennoch hat die seit 1997 existierende sogenannte Rockoper ihren Charme.  Sie wurde von Dr. Rudolf Volz ausgearbeitet und setzt statt auf endlose Orchesterorgien auf kurzweilige Rockmusik, die von einer Art Band auf E-Gitarren, Schlagzeug und Keyboard live gespielt wird. Die Songs werden, wie in einer richtigen Oper, mit Dialogen verbunden. Besonders hervor sticht, dass fast nur Originaltexte von Goethe verwendet werden, was aber leider auch die Verständlichkeit (durch die laute Musik schwer genug zu verstehen) einschränkt. Die geringe Zahl der Schauspieler sorgt dafür, dass auf (fast) alle Hauptfiguren bis zu drei weitere Nebenrollen kommen. Unterstützt werden musikalische Darbietungen durch vier zumeist leichtbekleidete Tänzer.

Als Location wurde das Kulturhaus Bischofswerda gewählt. Warum gerade so ungeeignete und unbequeme Räume ausgesucht wurden, bleibt ein Rätsel.

Die Handlung des Stücks wird dem Leser hier erspart, sie orientiert sich sehr nah am Originalskript. Einzig der Schluss ist etwas kompakter gehalten.

Eine Befragung einiger Teilnehmer des künstlerischen Profils und eine gemeinsame Meinungsauswertung zeigten eine sehr positive Resonanz. Von vielen wurde das Konzept und die Umsetzung als gut bis sehr gut angesehen, vor allem die Musik überzeugte. Die Sexszene mit Gretchen und Faust wurde dagegen von einigen als unangenehm empfunden. Auch fanden einige Schüler die laute Musik schwer aushaltbar.

Frau Brücke, Vertreterin der bildenden Kunst im künstlerischen Profil, zeigte sich sehr positiv gestimmt. Nach eigenen Angaben begeisterten sie vor allen die guten Sänger und die gute Musik. „Ich fand das Stück gut gelungen und sehr spektakulär“, sagte sie der Redaktion.